Runder Tisch zu Elektromobilität

Die Integration von Elektromobilität ins Stromnetz, heimische Wertschöpfung im Bereich Fahrzeugtechnologien sowie birektionales Laden standen im Mittelpunkt des zweiten Runden Tisches zum Thema Elektromobilität auf Initiative des OVE.

Elektromobilität gilt als zentraler Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Sie wird als wesentlicher Teil der Energiewende und ein wichtiger Hebel bei der CO2-Reduktion gesehen. Ab 2035 sind auf Beschluss des EU-Parlaments keine neuen Verbrenner-Motoren mehr zugelassen. Die Zukunft der Mobilität ist also elektrisch.

Zwar bedingt die Elektromobilität einen weiteren Anstieg des Strombedarfs, gleichzeitig erhöht sie aber auch die Flexibilitäten im Stromnetz. Elektromobilität kann dadurch einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung des Energiesystems der Zukunft liefern.

Um der Elektromobilität langfristig zum Erfolg zu verhelfen, bedarf es allerdings noch umfangreicher Anstrengungen. Es gilt, gesetzliche Hürden zu beseitigen und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa durch einen flächendeckenden Ausbau der notwendigen Ladeinfrastruktur.

Gefragt sind intelligente technologische Lösungen aus dem Bereich der Elektrotechnik und Informationstechnik. Der OVE bringt sich als Branchenplattform aktiv in die Diskussion ein und ermöglicht mit Runden Tischen einen Austausch von Interessen und die Erarbeitung von gemeinsamen Positionen.

Update: 25. April 2023

Unser Positionspapier zum Thema Elektromobilität ist nun veröffentlicht und kann hier heruntergeladen werden.

Zweiter Runder Tisch am 2. März 2023

Am 2. März 2023 fand der zweite Runde Tisch im OVE statt. Gleich zu Beginn gab Roman Eichinger (OVE) einen Einblick in aktuelle Studienergebnisse zur Elektromobilität:

  • Nur 9 Prozent der Österreicher:innen wollen beim nächsten Autokauf auf reine Elektromobilität setzen.
  • Als Hauptmotivation nennen die Befragten geringere Energiekosten. Unerfüllte Erwartungen verlangsamen die Etablierung der Elektromobilität.
  • Kritikpunkte sind eine zu geringe Reichweite, zu hohe Preise und Nachhaltigkeitsbedenken.
  • Der Ausbau der Ladeinfrastruktur spielt eine besonders wichtige Rolle.


Philipp Rechberger (Fronius) gab den Teilnehmenden im Anschluss einen Statusbericht zum Projekt Car2Flex, das sich mit bidirektionalem Laden beschäftigt.

Bidirektionales Laden

Beim bidirektionalen Laden wird Energie in beide Richtungen ausgetauscht, das Elektroauto wird nicht nur mit Strom aufgeladen, sondern kann auch Strom abgeben.

In der Zwischenzeit fungiert es als Energiespeicher. Der gespeicherte Strom kann beispielsweise für das Heimstromnetz verwendet werden (Vehicle 2 Home) oder – größer gedacht – einen wichtigen Beitrag für die Stabilität unseres Stromnetzes leisten, indem er zu Spitzenzeiten wieder ins Netz eingespeist wird und es auf diese Weise entlastet.

 

Eine Arbeitsgruppe im OVE wird sich künftig intensiv mit der Integration von Elektromobilität ins Stromnetz auseinandersetzen und gegebenenfalls in Projekte des BMK einbringen.  

Zudem soll ein abgestimmtes Positionspapier erarbeitet werden, in dem u.a. eine rasche Umstellung auf eine Abrechnung des Ladevorgangs nach kWh gefordert wird. Aktuell existieren ca. 15.000 öffentliche Ladepunkte in Österreich. Die Abrechnung erfolgt nach Zeit.

Ebenfalls Thema beim zweiten Runden Tisch waren die Bedeutung der heimischen Wertschöpfung und im Zusammenhang damit der Wunsch nach Förderungen für heimische Forschung und Entwicklung im Bereich Fahrzeugtechnologien.

Runder Tisch Elektromobilität

Erster Runder Tisch am 30. November 2022

Herausforderungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung im Mobilitätssektor sowie aktuelle Entwicklungen im Bereich Ladeinfrastruktur standen im Mittelpunkt des ersten Runden Tisches zum Thema Elektromobilität auf Initiative des OVE.

In einem Impulsvortrag berichtete Smatrics-CSO Ronald Lausch zum Auftakt über aktuelle Entwicklungen und Vorhaben im Zusammenhang mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Er ging dabei speziell auf die Notwendigkeit von gesetzlichen Maßnahmen – etwa im Zusammenhang mit Bezahlsystemen – und Herausforderungen bei der Integration von Elektromobilität in das Energiesystem ein. Auch den Fachkräftemangel im Bereich Elektrotechnik und Informationstechnik als Hürde thematisierte er.

Danach diskutierten die Teilnehmer:innen aus Industrie, Infrastrukturunternehmen, Energiewirtschaft, Interessenvertretungen und Politik verschiedene Teilaspekte der Elektromobilität:

  • Wie hoch müssen die angebotenen Ladeleistungen sein?
  • Warum braucht es Automatisierung beim Laden?
  • Wie kann ein systematischer Netzausbau gelingen, um die Integration von Elektromobilität ins Energiesystem bei gewohnt hoher Versorgungssicherheit sicherstellen zu können?
  • Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig und wo benötigt es gesetzliche Anpassungen?

In einem nächsten Schritt sollen aus den wesentlichen Diskussionspunkten gemeinsame Positionen formuliert werden. Der zweite Runde Tisch zum Thema Elektromobilität ist für das erste Quartal 2023 geplant.