Äußerst erfolgreich ist am 19. und 20. Oktober die OVE-Energietechnik-Tagung in Graz über die Bühne gegangen. Mehr als 220 Expertinnen und Experten diskutierten Herausforderungen und aktuelle Lösungsansätze in der Energietechnik. Im Rahmen der Tagung wurden auch wieder die OVE-Energietechnik-Preise vergeben. Insgesamt wurden drei innovative Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Im Mittelpunkt der OVE-Energietechnik-Tagung vergangene Woche in der Seifenfabrik in Graz standen die neuen Herausforderungen am Energiemarkt, aktuelle Entwicklungen im Bereich Elektromobilität und Ladeinfrastruktur, innovative Speichertechnologien sowie strombasierte Prozesse für Industrie und Gewerbe. Im Rahmen einer Abendveranstaltung wurden drei OVE-Energietechnik-Preise für herausragende Abschlussarbeiten vergeben:
Doris Juri, Alexander Masser; HTL Bulme Graz-Gösting:
„Eisspeicher“
Doris Juri und Alexander Masser entwickelten ein neuartiges, innovatives und umweltfreundliches Heiz- und Kühlsystem, das die Kristallisationsenergie von Wasser zum Heizen und Klimatisieren von Räumen nutzt. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit haben sie ein Eisspeichersystem an der HTL Bulme für eine Nutzfläche von 100 m2 von Grund auf geplant, berechnet, gebaut und in Betrieb genommen.
Carina Lehmal; TU Graz, Institut für Elektrische Anlagen und Netze:
„Untersuchung und Validierung der Stabilität der Photovoltaik-Integration in ein Mittelspannungsnetz auf der Grundlage von PHIL -Tests“
In ihrer Masterarbeit erstellte Carina Lehmal in Kooperation mit einem österreichischen Industrieunternehmen ein Kontroll- und Bewertungssystem von umrichterbasierten Netzsystemen für die Integration einer 8-MW-Photovoltaik-Anlage in ein Industrienetz auf der 6-kV-Spannungsebene. Dadurch sollen von Umrichtern ausgelöste Instabilitäten und Netzrückwirkungen vermieden und damit Produktionsausfälle verringert werden.
Christian Alács; TU Wien, Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe:
„Bereitstellung und kombinierter Einsatz von schnellen Regelleistungen im kontinentaleuropäischen Verbundnetz“
In seiner Dissertation stellt Christian Alács vier verschiedene Möglichkeiten für schnelle Regelleistungen vor und untersucht sie in Bezug auf deren Auslegung und Parametrierung im Detail. Die Arbeit zeigt damit eine Möglichkeit auf, die Frequenzstabilität im kontinentaleuropäischen Verbundnetz trotz voranschreitender Transformation des elektrischen Energiesystems auch künftig zu gewährleisten.
Mit den OVE-Energietechnik-Preisen prämiert der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik jedes Jahr herausragende Abschlussarbeiten von HTL-Schüler:innen sowie Studierenden an FHs und Universitäten. Einreichungen für 2023 sind ab dem 1. April möglich. Ebenfalls im Rahmen der OVE-Energietechnik-Tagung vergeben wurde der Prof. Werner Rieder-Preis des Vereins zur Förderung der Schalterforschung. Diesen erhielt Sebastián Gómez Treviño für seine Masterarbeit an der FH Wels. Die Arbeit stellt ein DC-Hochstrom-Prüfsystem vor, das für den Test von Niederspannungs-Gleichstromsicherungen geeignet ist.
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