OVE-Energietechnik-Preis 2025: Innovative Abschlussarbeiten ausgezeichnet
Rund 300 Energietechnik-Expert:innen diskutierten am 15. und 16. Oktober bei der OVE-Energietechnik-Tagung in Kufstein über die wesentlichen Schritte für die Umsetzung eines nachhaltigen und zukunftssicheren Energiesystems. Im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung wurde wieder der OVE-Energietechnik-Preis für innovative Abschlussarbeiten verliehen.
Die Themen der 62. OVE-Energietechnik-Tagung reichten von Planungsinstrumenten zur Systementwicklung über innovative Flexibilitätsmanagement- und Speicherkonzepte bis hin zu Innovationen in der Mittel- und Hochspannungstechnik. Neben hochkarätigen Keynotes und zahlreichen Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion und einer Expertinnen-Runde sowie einer Poster Session bot die Tagung auch viel Gelegenheit zum persönlichen Netzwerken. Im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung wurden Schüler und Studierende für ihre herausragenden Abschlussarbeiten mit den OVE-Energietechnik-Preisen ausgezeichnet:
Kategorie Dissertationen, Preisgeld 3.000 Euro
Bernhard Schober; TU Graz, Institut für Hochspannungstechnik und Systemmanagement:
„Automatic Partial Discharge Classification of Gas-Insulated Systems at DC Voltage”
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) sowie gasisolierte DC-Schaltanlagen (DC-GIS) und Leitungen (DC-GIL) nehmen bei der Transformation des Energiesystems eine Schlüsselrolle ein. Mit dem Ausbau solcher Systeme steigt auch der Bedarf an automatisierten Diagnosetools zur kontinuierlichen Zustandsüberwachung. Im Rahmen dieser Arbeit wurde erstmals ein automatisiertes Klassifikationssystem für gasisolierte DC-Schaltanlagen auf Basis maschineller Lernverfahren entwickelt.
Kategorie Masterarbeit, Preisgeld 2.500 Euro
Maximilian Heinz Brestan; TU Graz, Institut für Elektrische Anlagen und Netze:
„Development of a Protection Concept for the Implementation of Static Synchronous Series Compensators (SSSC) into Transmission Grids“
Maximilian Brestan widmete sich in seiner Masterarbeit der Fragestellung, welche Auswirkungen Static Synchronous Series Compensator (SSSC) auf konventionelle Leitungsschutzsysteme haben. Ziel der Arbeit war es, den Einfluss eines SSSC auf die häufig eingesetzte Schutzfunktion Distanzschutz zu untersuchen. Auf Basis eines Use-case-Szenarios wurden die Auswirkungen von SSSCs auf die Impedanzmessung von Distanzschutzgeräten untersucht.
Kategorie HTL-Diplomarbeit, Preisgeld 2.000 Euro
Tim Österreicher, Raphael Reiterlehner und Noah Riegler; HTBLuVA St. Pölten:
„Schaltanlagenmodell“
Für den Umbau unseres Stromsystems sind zahlreiche qualifizierte Fachkräfte notwendig. Ziel dieser Diplomarbeit war es, angehende Techniker:innen anhand eines Modells auf den richtigen Umgang mit Schaltanlagen und Sammelschienensystemen vorzubereiten. Das Modell kann eine Schaltanlage in verschiedenen Hochspannungsnetzebenen simulieren.
OVE fördert Fachkräftenachwuchs
Mit dem OVE-Energietechnik-Preis prämiert der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik jedes Jahr herausragende Abschlussarbeiten von HTL-Schüler:innen sowie Studierenden an FHs und Universitäten. Einreichungen für 2026 sind wieder ab dem 1. April möglich. Ebenfalls im Rahmen der OVE-Energietechnik-Tagung vergeben wurde der Prof. Werner Rieder-Preis des Vereins zur Förderung der Schalterforschung. Diesen erhielt Stefan Leherbauer für seine Masterarbeit an der TU Graz zur Dimensionierung und Regelung eines Phasenschiebertransformators für eine neue 220-kV-Hochspannungsleitung.
OVE Presse

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