Krisen wie die Flutkatastrophen der letzten Jahre oder die COVID-19-Pandemie haben es eindrücklich gezeigt: Eine koordinierte, schnelle und datenbasierte Reaktion ist entscheidend, um Auswirkungen zu begrenzen und Leben zu schützen. Doch gerade im Katastrophenschutz stoßen bestehende IT-Systeme häufig an ihre Grenzen – fragmentierte Infrastrukturen, fehlende Interoperabilität und unklare Zuständigkeiten erschweren die Zusammenarbeit.
Ein neues White Paper zeigt am Beispiel Deutschlands auf, welches Potential Datenräume bieten, um genau diese Herausforderungen zu bewältigen. Datenräume sind föderierte, sichere Infrastrukturen, die einen souveränen und kontrollierten Datenaustausch zwischen verschiedensten Akteuren ermöglichen – von Behörden und Rettungskräften über Forschungseinrichtungen bis hin zu Unternehmen und Bürger:innen.
Daten im Katastrophenschutz sind ebenso vielfältig wie die beteiligten Akteure. Das White Paper schlägt vor, sie in drei Kategorien zu gliedern: offene Daten, nicht-offene öffentliche Daten und nicht-offene private Daten. Diese Kategorisierung erlaubt es, Datenschutz- und Souveränitätsaspekte differenziert zu berücksichtigen – ein entscheidender Schritt für Vertrauen und Akzeptanz im Ökosystem.
Der Nutzen von Datenräumen ist dabei klar: Sie ermöglichen schnellere Reaktionszeiten, bessere Koordination über Verwaltungsebenen hinweg und neue datenbasierte Geschäftsmodelle für Unternehmen. Behörden können mithilfe datengetriebener Simulationen Prävention und Krisenmanagement verbessern, Unternehmen ihre Compliance-Kosten senken und innovative Services entwickeln.
Das White Paper enthält zudem ein konkretes Praxisbeispiel aus dem Projekt HERAKLION, das zeigt, wie hochaufgelöste Geodaten und Geländemodelle für das Hochwassermanagement genutzt werden können – von der Frühwarnung bis zum Wiederaufbau.
Datenräume sind ein vielversprechender Baustein für mehr Resilienz im Bevölkerungsschutz – technisch, organisatorisch und gesellschaftlich. Damit sie ihr volles Potential entfalten können, braucht es nun politische Unterstützung, klare Governance-Strukturen und gemeinsame Standards.
Das vollständige White Paper finden Sie unter: https://www.gaia-x.at/infothek/