Datenerzeuger, vereinigt euch!

Realisierung von Datenaustauschprojekten

Initiativen wie Gaia-X sind dringend notwendig und mit dem Gaia-X Clearing House nun auch „up and running“, um Datenaustauschprojekte zu realisieren. Ihr Erfolg hängt allerdings vom Engagement und Daten-Reifegrad ihrer Mitglieder ab: 2023 ist das Jahr, um aktiv in die Datenökonomie einzusteigen.


Daten als Lebensader
Industrielle und professionelle Daten sind laut Europäischer Kommission die Lebensader der wirtschaftlichen Entwicklung. Während die zurückliegende Digitalisierungswelle von Konsumentendaten angetrieben wurde, ist jetzt das Zeitalter der Geräte-, Fahrzeug- und Infrastrukturdaten angebrochen.

Die Kommission geht beispielsweise davon aus, dass diese Daten bis 2027 allein in der Fertigungsbranche zu Produktivitätssteigerungen im Wert von 1,3 Billionen Euro führen können. Das sind zunächst einmal rosige Aussichten – allerdings ist keineswegs ausgemacht, inwieweit die hiesigen Betriebe in der Lage sein werden, von dieser Entwicklung zu profitieren.

Denn erstens ist Wertschöpfung mit Daten für die meisten Betriebe noch Neuland. Die zweite Schwierigkeit ist das gemeinsame Nutzen von Daten über Firmengrenzen hinweg. Daten entfalten ihr volles Potenzial erst dann, wenn wir sie miteinander teilen, etwa um Lieferketten zu steuern, oder um Geräte beim Kunden zu warten.

Hier liegt es nahe, die Angebote der etablierten Public Cloud-Anbieter zu nutzen – allerdings sind diesem Lösungsweg Grenzen gesetzt. Latenzzeiten, Integrationsprobleme, Datenschutz und Datenhoheit können Gründe sein, warum diese Lösung nicht möglich, nicht sinnvoll oder nicht erwünscht ist.

Angesichts dieser Situation weckt das Projekt Gaia-X große Hoffnungen. Die von Gaia-X entwickelten Schnittstellen, Standards und Regeln machen es möglich, Daten in großem Stil miteinander zu teilen, ohne auf zentrale Plattformen angewiesen zu sein.


GAIA-X und das Digital Clearing House
Um die Prinzipien und Werte von Gaia-X in die Realität umzusetzen, werden unter der Koordination der Gaia-X European Association for Data and Cloud AISBL (kurz GAIA-X AISBL) erforderliche Softwarekomponenten entwickelt.

Die Gaia-X AISBL veröffentlicht sämtliche Spezifikationen der Gaia-X Federation Services (GXFS) und stellt auch den gesamten Software-Code als Open Source allen frei zur Verfügung.

Das Digital Clearing House von Gaia-X ist ein dezentraler Ausführungsknotenpunkt für die Dienstleistungen der entwickelten Compliance-Komponenten. Darunter versteht man ein Set an von Service Providern gehosteten Services, welche nicht von der GAIA-X AISBL betrieben werden.

Organisationen, die auf einer gemeinsamen Plattform Anwendungen realisieren möchten, können diese Services nutzen, um Compliance zu erhalten und Teil des Gaia-X-Ökosystems zu werden.

In Kooperation mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) ist die K-Businesscom eines der ersten Unternehmen in Europa und Pionier in Österreich, das ein Gaia-X Clearing House als Service bereitstellt. Die beiden Unternehmen freuen sich, als Vorreiter sicheren und souveränen Datenaustausch aus deren Infrastruktur für Europa und weltweit zu ermöglichen.


Nicht warten, sondern handeln
Unternehmen und Organisationen können damit untereinander so genannte Datenräume bilden, die die gemeinsame Nutzung verteilter Datenbestände erlauben, während gleichzeitig die Souveränität aller Teilnehmer geschützt wird.

Allerdings sind Datenräume keine Produkte, die von irgendjemand entwickelt werden und irgendwann verfügbar sind – vielmehr entstehen und bestehen sie nur durch die Fähigkeiten und das Engagement ihrer Teilnehmer.

Nur wenn diese ihre eigenen Daten im Griff haben, können sie sie für andere nutzbar machen. Und nur wenn Daten die Triebfeder ihrer eigenen Wertschöpfung sind, können sie von den Daten der anderen profitieren.


Chancen nützen
Bereit, Ihre Geschäftsmöglichkeiten zu erweitern und in die Zukunft der digitalen Transformation einzutauchen? Dann entdecken Sie die Chancen, die sich durch Gaia-X bieten, und werden Sie jetzt Teil eines sicheren und effizienten Datenökosystems, das auch für kleinere Unternehmen zugänglich ist.

Lassen Sie Ihre Geschäftsprozesse flexibel werden und entwickeln Sie innovative digitale Produkte in verteilten Datenräumen, ohne dabei die Kontrolle über Ihre wertvollen Daten aufzugeben – 2023 ist das Jahr, in dem diese Vision durch das Gaia-X Digital Clearing House nun zur Realität wird.

Christian Tauber
Christian Tauber, MSc
Head of Product Management
K-Businesscom AG
Annette Trawnicek
Mag. Annette Trawnicek
Geschäftsführerin Österreich
Hewlett Packard Enterprise