Unter den Orten, an denen von
ALDIS außergewöhnlich viele Einschläge registriert wurden, fand sich auch der Gaisberg bei Salzburg. Dabei ist anzunehmen, dass die Mehrzahl der dort lokal georteten Blitze in den Sendemast auf dem Gaisberg eingeschlagen haben. Entsprechende Beobachtungen wurden auch vom dortigen Betriebspersonal bestätigt.
Ähnlich hohe Einschlagzahlen wurden auch bei anderen Sendeanlagen wie z. B. am Dobratsch oder am Kitzbühler Horn festgestellt.
Wie wir heute wissen, sind die überwiegende Mehrzahl der Blitze am Sender Gaisberg so genannte Aufwärtsblitze. Dabei trifft nicht, wie beim typischen Wolke-Erde- oder Abwärtsblitz, zufällig ein aus der Wolke kommender Leitblitz den Sendemast, sondern der Leitblitz startet an der Mastspitz und wächst in Richtung Gewitterwolke (aufwärts).
Unter Berücksichtigung einiger weiterer Gesichtspunkte, wie z. B. der allgemeinen Zugänglichkeit, bietet der Sender am Gaisberg die idealen Voraussetzungen für die Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen an natürlichen Blitzentladungen.
Neben der Blitztriggerung, wie sie z. B. am
Camp Blanding in Florida seit mehreren Jahren durchgeführt wird, sind Messungen bei natürlichen Blitzeinschlägen in hohe Türme praktisch die einzige Möglichkeit, den Stromverlauf von Blitzen direkt zu messen. Neben dem Gaisberg gibt es weltweit derzeit nur ein paar vergleichbare Messstationen, wo Blitzeinschläge in ähnlicher Form direkt gemessen werden:
- CN Tower in Toronto, Kanada, 550 m
- Sender am Säntis in der Schweiz, 124 m
- Messturm in Brasilien, Morro do Cachimbo, 60 m
- Peissenberg Sender in Deutschland, 160 m