High-Profile Lecture Series: Erfolgreiche Veranstaltung zur Energiewende im Stromnetz

Auch die zweite Veranstaltung im Rahmen unserer Vortragsserie mit der TU Wien war ein großer Erfolg. Thema waren dieses Mal die Herausforderungen der Energiewende. Wieder waren rund 200 Interessierte mit dabei.

Die High-Profile Lecture Series ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des OVE mit der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (ETIT) an der TU Wien. Zum Auftakt im Mai stand die Quantenelektronik im Fokus, diesmal war es das Thema Energiewende.

Nach einer Begrüßung durch den Rektor der TU Wien, Jens Schneider, den Dekan der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, Norbert Görtz, sowie OVE-Generalsekretär Peter Reichel folgte eine kurze Einführung in das Thema durch Bernd Klöckl, Professor für Nachhaltige Energiesysteme am Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der TU Wien.

Drei spannende Vorträge zur Energiewende im Stromnetz

  • Joachim Vanzetta, Vorsitzender des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E), informierte die Anwesenden über die aktuelle Gesetzeslage, stellte die Vision der Übertragungsnetzbetreiber („A Power System for a Carbon Neutral Europe“) vor und ging näher auf die Themen Flexibilität und Infrastrukturentwicklung ein. Die Energiewende verlange Lösungen, die Klimaschutz und Systemsicherheit vereinen. Aufgabe der Übertragungsnetzbetreiber sei es, das Netz bei steigender Komplexität stabil zu halten, so Vanzetta. Dafür brauche es neue Konzepte, es werde ein System der Systeme geben müssen.
     
  • Pierre Pinson, Chair of Data-Centric Design Engineering, Imperial College London, betonte in seinem Vortrag die Rolle von Daten für ein nachhaltiges Energiesystem. Wichtig sei es, diese nicht nur zu sammeln, sondern die Use Cases im Auge zu haben. Welche Daten sind notwendig und auf welche Weise müssen sie gesammelt werden, so dass sie nutzbar sind? Das ist eine der wesentlichen Fragen. Als Beispiele hob Pinson Elektrizitäts-Landkarten und Vorhersage-Modelle hervor. Letztere spielen eine besonders wichtige Rolle im Zusammenhang mit wetterabhängiger Erneuerbarer Energieerzeugung.
     
  • Jochen Kreusel, Global Head of Market Innovation, Hitachi Energy, fasste die bisherige Entwicklung auf dem Weg zu 100% Erneuerbaren zusammen und warf ebenfalls einen Blick in die Zukunft. Die Anfangsphase der Energiewende sei heute weitgehend abgeschlossen. Jetzt gehe es um die lokale Integration der Erneuerbaren Energien und eine evolutionäre Systementwicklung. Diese sei die große Aufgabe für das laufende Jahrzehnt.

Hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion

Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, Barbara Schmidt, APG-Vorstand Gerhard Christiner und E-Control-Vorstand Alfons Haber mit den Vortragenden über die großen Herausforderungen, die der Umbau des Energiesystems mit sich bringt.

Der Umbau beschäftige die gesamte Branche, betonte Schmidt. Was es jetzt brauche, sei ein klarer regulatorischer Rahmen. Dem schloss sich auch Christiner an: „Wir haben immer noch die gleichen Probleme wie vor zehn Jahren, es ist noch kein großer Wurf gelungen.“ Was es brauche, sei endlich ein breiter Konsens für die Energiewende in Österreich. Haber betonte, dass die Möglichkeiten, das System mitzugestalten und etwas zu bewegen, so groß seien wie noch nie. Nun seien attraktive Anreize notwendig, um Innovationen zu fördern.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Teilnehmer:innen noch am Buffet netzwerken und ihre Diskussionen zum Thema vertiefen.